Sucht im Alter ist in Deutschland nach wie vor ein Tabuthema und findet oft hinter verschlossenen Türen statt. Auch das Ausmaß wird häufig unterschätzt. Die demografische Entwicklung einerseits, neuere medizinische Erkenntnisse andererseits sind Anlass, das Problem der Suchtprophylaxe und Therapie im Alter aus dem Bereich der Tabuisierung in das Bewusstsein pflegerischen Handelns zu holen. Wieso leiden ältere Menschen stärker unter den Auswirkungen eines problematischen Konsums von Alkohol, Drogen und psychotropen Arzneimitteln? Warum sind sie mit einem Abstinenzgebot überfordert? Nutzen Sie das Seminar, sich die besondere Bedeutung und die Anforderungen im Umgang mit an Sucht erkrankten Menschen bewusst zu machen. Sie lernen Lösungsansätze für den pflegerischen und betreuenden Umgang und für Krisensituationen kennen und können diese umsetzen. Die Grenzen Ihrer Handlungsmöglichkeiten werden Ihnen im gemeinsamen Austausch unter Einbeziehung von Fallbeispielen bewusst.

Inhalt

  • Bedeutung der Pflege und Betreuung von Suchterkrankungen in der Altenhilfe 
  • Mögliche Suchtfaktoren und Suchtarten einschließlich Drogenmissbrauch 
  • Symptome und Folgen von Suchterkrankungen im Alter 
  • Umgang mit Krisen 
  • Betreuungs- und Behandlungsschwerpunkte 
  • Visualisierung der Lage in der Pflegedokumentation 
  • Berücksichtigung bei der Pflegegradermittlung

Methoden

Fachlicher Input, Diskussionen, Arbeit am Fallbeispiel, Austausch

Zielgruppen

Führungs- und Pflegefachkräfte in der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, Mitarbeiter*innen des Sozialen Dienstes und in Beratungseinrichtungen, Pflegeassistent*innen und Pflegehelfer*innen, Betreuungskräfte

Dozent*in

Manuela AhmannDiplom-Medizinpädagogin, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Qualitätsbeauftragte, freiberufliche Dozentin für Medizin und Pflege